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Uber, Aibnb & Co. Wie sozial ist Sharing Economy wirklich?

In einer Welt in der Rohstoffe immer knapper werden und nicht alle Menschen sich bestimmte Güter leisten können, ist es nur eine logische und sinnvolle Konsequenz Dinge zu teilen. Aus diesem Gedanken der Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigekeit ist die Sharing Economy entstanden.

Aber sind alle Anwendungen die sie hervorgebracht hat auch wirklich sozial? Und wo endet die Sharing Economy und beginnt die Kommerzialisierung?

Gefahr der Kommerzialisierung

Vor Airnbnb haben Skeptiker nicht geglaubt, dass Menschen bereit wären mit Fremden eine eigene Wohnung zu teilen oder sie ihnen gar zu einem bestimmten Zeit zu überlassen. Doch das Konzept funktioniert – und das sogar so gut, dass es sich für Vermieter eher lohnt, die Wohnung an Touristen zu vermiten, als an langfristige Mieter. Folglich trägt Airbnb zur Wohnungsknappheit bei und zu steigenden Mietpreisen. Streng genommen ist Airbnb kein Kind der Sharing Econony, den das System ist nicht sozial und beruht auch monetären Ausgleich. Viel Näher an der ursprünglichen Philosophie ist die Plattform Couchsurfing, die unentgeltliche Übernachtungen oder Stadtbesichtigungen vermittelt.

Erschreckenderweise kann die Sharing Economy genau das Gegenteil bewirken, von dem was sie eigentlich will. Sie schafft ein Bewusstsein für den Wert von Gütern, materiell oder immateriell, und führt in manchen Fällen zu einer Kommerzialisierung von Lebensbereichen, die vorher davon verschont geblieben sind. So hat man früher selbstverständlich die Blumen des Nachbarn gegossen während er in Urlaub war. Macht man das noch, sobald man seine Dienstleistung, auf eine Wohung aufzupassen, auf der Diensleistungsplattform Fiverr anbietet?

Auch wenn einige Initiativen der Teilungsökonomie sich in eine kommerzielle Richtung entwickelt haben, gibt es doch zahlreiche erfreuliche Beispiele für das Gelingen dieser Philosophie. Einige Beispiele sollen hier vorgetsellt werden.

 

Repair Cafe Frankfurt

Ist der Toaster kaputt, muss er nicht gleich auf den Elektrowaren-Friedhof. Denn im Repair Cafe besteht die Chance, dass geschickte Hände ihm ein zweites Leben schenken. An verschiedenen Orten in Frankfurt, unter anderem in Gallus, treffen regelmässig technische Begabte Freiwillige und Besitzer eines defekten Gerätes auf einander. Sie versuchen das Gerät zu reparieren und nehmen anschliessend in gemütlicher Runde Kaffee und Kuchen zu sich. Ein tolles Projekt, das allen offen steht und neue Begegnungen schafft.

http://repaircafefrankfurt.de/

 

Swapper, die Online-Tauschbörse

Die Idee zur App ist in Weiterstadt entstanden, die durch Tausch von Objekten  Ressourcen schont und auch das Portmonaie ihrer User. Am 19. November, zeitgleich zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung, feiert sie ihr 1-jähriges Jubiläum. Das Prinzip der App ähnelt Tinder: Mit einem Wisch nach links oder rechts bekundet man Interesse bzw. Desinteresse. Zunächst stellt man sein Produkt  inklusive Foto ein und gibt an, welche Tauschobjekte einen interessieren. Hierbei kann eine Kategorie genannt werden oder auch ein konkretes Produkt. Auch eine Preisspanne soll der User eingeben, falls jemand das Objekt haben will, aber nichts passendes zum Tauschen hat. Treffen sich die Interessen von zwei Usern gibt es einen „Match“ und ein Chatfenster poppt auf, damit der Tausch abgewickelt werden kann. Der Algorhytmus der App berücksichtigt den eigenen Wohntort. Ob die App gut funktioniert, muss sich noch bewähren, denn damit der Algorhytmus läuft, braucht er eine bestimmte Anzahl von Nutzern.

http://swapper.trade/

 

Food Sharing

Das Problem ist mittlerweile bekannt: Supermärkte müssen Lebensmittel wegwerfen, deren Verfallsdatum abgelaufen ist, obwohl vieles noch gut ist. Foodsharer „retten“ diese , indem sie an bestimmten Tagen Lebensmittel abholen und bei sich zu Hause zur Abhlung für andere bereitstellen. Jeder kann Foodsharer werden, wenn er sich bereit erklärt, Essen regelmässig an einem bestimmten Wochentag abzuholen. Das System ist gut organisiert, es gibt eine Facebook-Gruppe über die man sich informieren kann wenn es Lebensmittel abzuholen gibt. Auch an Hochschulen werden Lebensmittel verteilt. Wenn auch du Foodsharer werden willst, bewirb dich.

https://foodsharing.de/

 

Wenn Ressourcen eingespart werden, es mehr zwischenmenschliche Begegnungen gibt und die Nutzung einer bestimmten Sache für mehr Menschen möglich wird, ist die Sharing Economy gelungen. Wie diese drei Beispiele zeigen, gibt es durchaus Initiativen, die diese Kriterien erfüllen und ein wenig zu einer Nachhaltigen Entwicklung in unserer Gesellschaft beitragen.

 

 

 

 

 

 

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