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Wertvoller Schrott: h_da sammelt ausgediente Althandys

Mehr als 100 Millionen Althandys schlummern in deutschen Schubladen, schätzt der Digitalverband Bitkom. Daher hat die Hochschule Darmstadt 2013 eine Sammelstelle für funktionsuntüchtige Handys eingerichtet. Wir vom Nachhaltigkeitsblog haben Marion Hartmann, die die Sammelstelle verantwortet, interviewt und möchten das Projekt bekannter machen.

Entstehung der Sammelstelle der h_da

„2013 haben wir an einer Nachhaltigkeitsinitiative vom Land Hessen teilgenommen, die hier an der h_da von unserem Energiemanager, Herrn Carsten Schulmeyer betreut wurde.“, erzählt Marion Hartmann „Wir haben dabei auch nach nachhaltigen Projekten gesucht, die wir im Zuge dessen initiieren konnten. Eine Idee war, eine nachhaltige Entsorgung von Handys zu organisieren, weil sie oft achtlos in den Müll geworfen werden.“
Dann habe sie die Seite von NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) im Internet gefunden, angeschrieben und die Sammelkiste zugeschickt bekommen. NABU kooperiert mit der Telefónica Deutschland Group beim Thema Umweltschutz. Für jedes Althandy, das NABU an die Recyclingstellen weitergibt, bekommt die Organisation von Telefónica 1,60 Euro. Diese Erlöse fließen in ein Renautierungsprojekt der Havel und weitere Umweltschutzprojekte.
Bisher ist die Sammelstelle die einzige in Darmstadt und das Projekt wenig bekannt. Bis eine Sammelkiste voll ist und abgeschickt wird, dauert es entsprechend. „Das letzte Mal war es 2016 mit etwa 30 Handys im Kasten,“ berichtet Hartmann.

Warum sollte man sein Handy überhaupt abgeben?

Seit 2015 ist es gesetzlich verboten, Handys in den Hausmüll zu werfen, denn zu viele seltene Rohstoffe gehen dadurch für eine Wiederverwertung verloren. Zu dem stellen in den Müll geworfenes Handy eine immense Umweltverschmutzung dar.
Ein Handy besteht aus etwa 60 verschiedenen Rohstoffen, die meisten davon sind Metalle. Durch integriertes Schmelzen kann man immerhin bis zu 17 verschiedene Metalle zurückgewinnen. Der Verbrauch an Rohstoffen, die für die Handyherstellung verwendet werden, ist enorm: NABU gibt an, dass für 1,5 Milliarden Handys (weltweiter Verkauf 2010) 36 Tonnen Gold, 375 Tonnen Silber und 5.650 Tonnen Kobalt verbraucht wurden.
Recycling minimiert zudem den Verbrauch von Energie, Wasser und Chemikalien sowie CO2-Emissionen und Abfall, denn die Herstellung eines Handys ist extrem energieaufwendig.
Zudem enthält jedes Handy sogenannte „Konfliktmineralien“, die in politisch unruhigen Regionen in Asien oder Afrika abgebaut werden. Hierzu zählen Kassiterit, Columbit-Tantalit, Wolframit und Gold. Mit dem Erlös aus dem Abbau dieser Edelmetalle finanzieren sich häufig illegale Gruppen, somit trägt der Abbau zu politischen Konflikten bei. Je mehr Ressourcen wiederverwendet werden, desto weniger werden die Konflikte bestärkt.
Man kann also durch die Abgabe seines alten Mobilgeräts gleich in mehrfacher Hinsicht zum Umwelt- und Ressourcenschutz beitragen. Und da behaupte einer, Umweltschutz sei schwierig!

Möchtest du dein Althandy an den NABU senden? So geht’s:
NABU stellt auf seiner Seite einen Retourenschein zur Verfügung, den man ausdrucken kann. Mit diesem ist die Sendung kostenlos. Man kann auch als Privatperson Handys an den NABU senden.
Mehr Informationen findest du hier. 

Oder möchtest du dein/e Althandy/s an der h_da abgeben? Hier kannst du es tun:
Die Handys einfach in einen Umschlag mit der folgenden Adresse packen und in den Briefkasten an der Hochschule einwerfen.

Adresse der Sammelstelle:
Hochschule Darmstadt
Bau und Liegenschaften
Geb. A20, R. 01.31
Haardtring 100
64295 Darmstadt
Tel. 0 6151 – 16-38458

Aufstellungsort der Box:
Berliner Allee 47
Geb. A20, 1. OG, R. 01.31
64295 Darmstadt
https://goo.gl/maps/kkAePqRv7AU2

Bitte vor dem Abgeben beachten:
• Bitte lösche zu deinem eigenen Schutz alle gespeicherten persönlichen Daten auf deinem Altgerät, bevor du es abgibst. Zudem entferne bitte SIM- und Speicherkarten.

• Bitte den Akku aus Sicherheitsgründen nicht lose in die Recyclingboxen oder in den Umschlag legen, der Akku muss in das Gerät eingelegt sein.

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