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Mit dem Open Space zu klimafördernden Lösungen

Der Klimawandel – das Thema ist aufgeheizt, überall wird drüber gesprochen und doch kommt es zu keinem Ergebnis. Irgendwie frustrierend, obwohl eine Lösung eigentlich so wichtig wäre! Genau hier, setzte der Open Space der Hochschule Darmstadt (h_da) am 19. Mai 2020 an und beschäftigte sich mit der zentralen Frage „Was trägt dazu bei, die Klimadebatte – im privaten und gesellschaftlichen Raum – konstruktiv zu gestalten?“.

Unter der Leitung von Frau Dr. Bettina Fackelmann, Vertretungsprofessorin für interne und betriebliche Kommunikation an der h_da, haben Studierende im Rahmen eines Kurses des Sozial- und Kulturwissenschaftlichen Begleitstudiums (SuK) den Open Space zur Klimadebatte organisiert, moderiert und ausgewertet. Bedingt durch die Corona-Situation fand die Veranstaltung online über die Meeting-Plattform BigBlueButton statt. Und mit welchem Ziel? Ein interdisziplinäres Team aus Lehrenden, Studierenden und SchülerInnen sollte Lösungsstrategien zur erfolgreichen Bekämpfung des Klimawandels entwickeln.

Ablauf eines Open Space

Ein Open Space ist eine Art Konferenz, bei der sich große Gruppen mit komplexen Sachverhalten auseinandersetzen und handlungsorientierte Lösungen entwickeln. Allerdings bietet der Open Space keine vorgefertigte Tagesordnung, diese erstellen die Teilnehmenden selber. In Falle des Open Space an der h_da wurden vier verschiedene Themen gewählt. Jedem ist selber überlassen, wie lange er/sie bei einem Thema bleiben möchte. Sobald er/sie das Gefühl hat, nichts mehr beitragen zu können bzw. wollen, besteht die Möglichkeit die Gruppe zu wechseln und sich einem anderen Thema anzuschließen. Sozusagen können alle Teilnehmenden nach dem Hummel- oder auch Schmetterlingsprinzip herumschwirren. Sobald die Energie der Teilnehmenden erschöpft ist, ist der Open Space beendet.

Darüber wurde debattiert

Gibt es an der Hochschule schon genügend Angebote zur Klimadebatte?

Angebote gibt es schon einige: So bieten verschiedene Fachbereiche und Studiengänge entsprechende Schwerpunkte oder Module passend zum Curriculum an. Darüber hinaus bietet das SuK-Studium ein umfangreiches Angebot an Nachhaltigkeitsmodulen. Die Vorbereitung des Open Spaces ist nur eines von vielen Modulen, die in diesem Bereich gewählt werden können. Getoppt wird das durch Sonderveranstaltungen wie Ringvorlesungen zum Thema Nachhaltige Entwicklung. Doch trotz bestehendem Interesse an dem Thema ist nicht jedem das Nachhaltigkeitsprogramm der h_da bekannt. Daher kann eine verstärkte Kommunikation helfen mehr Studierende auf die Lehrveranstaltungen zur Nachhaltigen Entwicklung aufmerksam zu machen.

Was interessiert euch am Klimawandel bzw. was habt ihr bis zum Umfallen gehört?

CO2-Emission, Fluglärm, Dieselskandal, Plastik, Kohlekraftwerke – davon haben die Teilnehmenden schon genug gehört. Auch Greenwashing und Lippenbekenntnisse von Unternehmen zum Umweltschutz nehmen die Teilnehmenden als überstrapaziert war.

Die Teilnehmenden des Open Space sind daher der Meinung, dass Bildung so früh wie möglich stattfinden muss. Bestenfalls schon in der Schule sollte klimakonformes Verhalten gelernt werden. Auch das gemeinsame Agieren, wie zum Beispiel bei Fridays for Future ist wichtig für den Erfolg.

Weshalb jeder von der Klimadiskussion betroffen ist und wie wir jeden persönlich ansprechen können?

Der arme Eisbär in der Arktis ist weit entfernt und somit für viele kaum greifbar. Auch das Aufzwingen von Meinungen ist nicht zielführend. Vielmehr ist es wichtig, Beispiele aus dem Umfeld zu nutzen und mit konkreten klimafreundlichen Verhaltensideen zum Mitmachen zu motivieren. Unterstützt werden kann das durch Nachrichten von kleinen machbaren Erfolgen.

Klima betrifft uns alle: Wie kann man ein Gemeinschaftsgefühl statt Konfrontationen schaffen?

Die persönliche Meinung und Relevanz des Themas zu verbreiten ist wichtig. Jedoch darf dabei niemand angegriffen oder bevormundet werden. Um ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen, ist es also besser Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und Informationsungleichheiten zum Beispiel über alltagstaugliche Mittel wie Etiketten auf Produkten zu minimieren. Um etwas zu bewegen bedarf es gesellschaftlicher und individueller Verantwortung – das muss allen deutlich werden.

Der Open Space zur Klimadebatte hat jede Menge interessante Erkenntnisse und tolle Ansatzpunkte gebracht. Jetzt gilt es, die Ideen in die Tat umzusetzen. Und dabei kann jede und jeder von uns schon durch kleine Veränderungen im Alltag mithelfen. Also, nichts wie los! Gemeinsam packen wir das!

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