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BeeHome – die h_da für mehr Bienenschutz am Campus

Bienenbeuten am Zentralcampus
Bienenbeuten am Zentralcampus (Quelle: Udo Drees)

Keine Bienen = keine Beeren, kein Fruchtsaft, keine Kosmetik, kein Gemüse, keine Baumwolle, kein Raps- und Sonnenblumenöl, keine Margarine, … Produkte wie diese enthalten Bestandteile, die auf die Bestäubung von Bienen angewiesen ist. Im Alltag ist uns häufig nicht präsent, dass mit dem Aussterben der Biene vielmehr verloren geht als „nur“ der Honig. Die Liste, auf die wir ohne unseren kleinen Helferchen verzichten müssen, ist lang und unsere bunte Welt ganz schön trist. Doch warum sind die Bienen so gefährdet? Was können wir dagegen tun? Und was steckt hinter BeeHome?

Die Bienen: Fleiß und Leid

Die Biene – eines der wichtigsten Nutztiere für den Menschen – liefert Honig, Propolis und leistet durch die Bestäubung der heimischen Nutz- und Wildpflanzen einen großen Beitrag zur Nahrungsversorgung. Gemeinsam mit anderen Insekten sorgt die Biene als Protagonist der Biodiversität durch die Pflanzenbestäubung für die Erwirtschaftung von deutschlandweit schätzungsweise mehr als zwei Milliarden Euro.

Doch obwohl unsere fleißigen Bienchen so viel für uns tun, machen wir es ihnen nicht gerade leicht: Nicht nur Parasiten stellen eine Bedrohung für die Honigbienen dar, auch ihr Lebensraum ist durch Monokulturen und die Intensivierung der Landwirtschaft bedroht. Das führte allein in Deutschland zur Bedrohung oder zum Aussterben von etwa der Hälfte der 450 Wildbienen-Arten.

Wir müssen also dringend etwas tun, um die Bienen zu schützen und somit unser Ökosystem in Takt zu halten. Und dabei können alle mithelfen: Ganz egal ob Schulen, Universitäten, Ministerien, öffentliche Einrichtungen oder Bürger:innen – alle können und sollten sich für die Biodiversität stark machen und für unsere Bienen und Insekten einen sicheren Lebensraum schaffen. Tun wir dies nicht, besteht die Gefahr, dass Bienen- und Insekten komplett aussterben und somit wir Menschen auf beliebte Produkte verzichten müssen.

Der Weg zur Bienenbeute am Zentralcampus

Hobbyimker und Lehrbeauftragter Udo Drees des Fachbereichs Architektur setzt nun auch an der Hochschule Darmstadt ein Zeichen zum Bienenschutz. Neben den Grundlagenfächern Fotografie und Architekturfotografie bot Drees im Wintersemester 2020/21 aus diesem Grund erstmals das Wahlpflichtfach „BeeHome“ für Studierende an. Im Rahmen des WPs haben Studierende Bienenhäuser, sogenannte Beuten entwickelt und gebaut. Wichtig war vor allem, dass diese auf der einen Seite die Ansprüche an eine zeitgemäße Imkerei erfüllt und auf der anderen Seite gut in das urbane Umfeld passt.

Bevor es losging, wurden erstmal Grundsatzfragen erörtert: Wie leben Honigbienen? Welche technischen Voraussetzungen sind für die Bienenhaltung notwendig? Wie erfolgen Pflege und Behandlung der Honigbiene? Wie funktioniert die Honigernte? Und wie können Honigbienen gefüttert und überwintert werden?

Nachdem alle Studierenden damit sozusagen zu Bienenexpert:innen wurden, ging es von der Theorie in die Praxis. Zunächst haben sie die Bienenbeuten architektonisch unter Berücksichtigung der neuen Bienenkenntnisse geplant. Dann ging es ans Werkeln.

Mit der Besiedelung der vier Bienenbeuten im April 2021 vor der Modellbauwerkstatt des Fachbereichs Architektur am Zentralcampus in Darmstadt haben rund 40.000 Bienen ein neues zu Hause gefunden. Seitdem schwirren täglich viele Bienchen ein und aus, kümmern sich um unsere Natur und produzieren fleißig Honig. Ganz wichtig: Die Bienen sind völlig ungefährlich, solange sie ungestört ihrer Arbeit nachgehen können. Und wer weiß, wenn wir sie nicht ärgern, liefern vielleicht schon ganz bald leckeren h_da-Honig.

Mit Abschluss des WPs sind nicht nur die Bienen glücklich, auch die Studierenden und Lehrbeauftragter Udo Drees sind begeistert von dem Projekt. Die Pflege der Bienenbeuten und ihrer Bewohner, sowie das Imkern, liegen nun im Aufgabenbereich von Drees, dem er mit Leidenschaft nachgeht.

Noch mehr Bienenschutz?

Derzeit stehen neben den neuen Bienenbeuten am Zentralcampus vier weitere studentische Bienenbeuten auf der Rosenhöhe in Darmstadt. Udo Drees kann sich vorstellen, in Zukunft auch am Campus Mathildenhöhe und Campus Dieburg für die Bienen aktiv zu werden.

Zudem haben Studierende im letzten Jahr am Hessischen Tag der Nachhaltigkeit Insektenhotels gebaut, die mittlerweile auf der Grünfläche des Studierendenheims Karlshof sowie im Studentendorf stehen und Insekten beim Nisten unterstützen.

Bist du begeistert und fragst dich, was du für unsere kleinen Mitbewohner tun kannst? Oder möchtest einfach noch mehr über Bienen erfahren? Dann klick dich durch!

Weitere spannende Infos über BeeHome findet ihr in der neuen Ausgabe von campus_d!

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