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Positionspapier: Klimaneutralität

Quelle: geralt auf pixabay

Im Juni 2021 haben der Rat für Nachhaltige Entwicklung und die Nationale Akademie der Wissenschaft Leopoldina ein Positionspapier zur Klimaneutralität veröffentlicht. Dieses stellt 14 Kernfelder vor, durch dessen Umsetzung eine ambitionierte Weichenstellung und schlussendlich ein Beitrag zur Transformation ermöglicht wird – Hochschulen spielen hierbei eine wichtige Rolle.

Ansatzpunkt des Positionspapiers

„Das Handeln der Menschheit destabilisiert das Erdsystem auf eine Weise, welche die Existenz und die Chancen der heutigen und der kommenden Generationen sowie die Vielfalt des Lebens auf der Erde bedroht“, mit diesen einleitenden Worten machen der Rat für nachhaltige Entwicklung und Leopoldina auf die vielfältigen globalen Krisen aufmerksam. Steigende ökologische Probleme und soziale Ungleichheiten, die Klimakrise oder die Coronapandemie – all diese Krisen hinterlassen irreversible Schäden. Die Zeit, um die negativen Auswirkungen zu minimieren, drängt.

Derzeit reicht unser CO2-Budget kaum noch für die nächsten zwei Jahrzehnte, um die Erderwärmung entsprechend des Pariser Klimaabkommens auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Auch steigt die Wahrscheinlichkeit, irreversible Kippunkte z. B. bei Regenwäldern oder Eisschildern zeitnah zu erreichen. Klimaneutralität – die bis spätestens Mitte des 21. Jahrhunderts erreicht ist – heißt hier der Schlüssel zum Erfolg. Diese leistet nicht „nur“ einen Beitrag zur Lösung interdependenter Krisen und der Erreichung aller 17 Sustainable Development Goals, sondern legt gleichzeitig auch einen Grundstein zur notwendigen Transformation.

Für einen erfolgreichen Transformationsprozess ist ein systemisches Handeln in Zusammenarbeit von Staaten, Wirtschaft und Gesellschaft unerlässlich. Gerade in der nächsten Legislaturperiode (2021-2025) müssen die Weichen für eine klimaneutrale Zukunft gestellt werden.

14 Kernbotschaften für Klimaneutralität

An die steigende Notwendigkeit des Klimaschutzes setzt das Positionspapier an und erarbeitet Handlungsfelder für politische Entscheidungsträger*innen. Die 14 Kernbotschaften setzen zum einen an internationalen Allianzen, politischen Entscheidungen, gesellschaftlicher Partizipation und Trägerschaft und zum anderen an der technologischen, wirtschaftlichen und finanziellen Transformation an:

  1. Starke Allianzen und globale Klimapartnerschaften vorantreiben
  2. Den European GreenDeal und das neue Klimaziel in den gesamten Rechtrahmen einweben
  3. So viel Markt wie möglich zulassen, so viel Regulierung wie nötig einsetzen
  4. Akzeptanz schaffen und das Engagement von Bürger*innen sowie Kommunen für Klimaneutralität fördern
  5. Strukturwandel sozial ausgewogen gestalten und globale „JustTransition“ stärken
  6. Restrukturierung und Umbau des Energiesystems forcieren
  7. Transformativen Wandel der Industrie beschleunigen
  8. Transformativen Wandel bei Mobilität, Gebäuden und Landnutzung vorantreiben
  9. Investitionspfade zur Realisierung des Pariser Übereinkommens definieren
  10. Wettbewerbsfähigkeit der Industrie mit klimafreundlichen Innovationsmärkten stärken
  11. Übergang zu einer klimafreundlichen Circular Economy einleiten
  12. Vorausschauende Investitionen in der Infrastruktur der Zukunft deutlich beschleunigen
  13. Bildung, Forschung und Entwicklung richtig positionieren
  14. Innovative Finanzierungslösungen für eine transformative Klimastrategie umsetzen

Die Hochschulen – wichtige Akteure des Transformationsprozesses

Für die Transformation sind hoch qualifizierte Führungskräfte und die inter- und transdisziplinäre Vernetzung von Natur-, Technik-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften von wichtiger Bedeutung. An dieser Stelle kommen Bildungsinstitutionen wie Hochschulen mit der Ausbildung junger Menschen eine zentrale Rolle zu.

Die Hochschule Darmstadt hat diese Schlüsselfunktion längst erkannt und setzt sich mit zahlreichen Akteur*innen, u.a. der Initiative für Nachhaltige Entwicklung (i:ne) und der neuen Vizepräsidentin Prof. Dr. Nicole Saenger für inter- und transdisziplinäre Forschung und Lehre sowie Klimaneutralität ein, wie diese in ihrem Interview verdeutlicht. „Für uns, genauso wie für alle anderen Institutionen der Bildungslandschaft gilt es am Ball zu bleiben, um die Entscheidungsträger von morgen bestmöglich auf die Herausforderungen der kommenden Zeit vorzubereiten und zur Teilhabe am Transformationsprozess zu mobilisieren,“ so die Vizepräsidentin Prof. Dr. Nicole Saenger in einem kurzen Statement.

Allen Bildungsinstitutionen empfiehlt es sich also einen Blick in das Positionspapier zu werfen, von den zahlreichen Anregungen zu profitieren und mit der eigenen Institution ein Stück zur Klimaneutralität beizutragen. Das Positionspapier vom Rat für Nachhaltige Entwicklung und Leopoldina gibt es in voller Länge hier zum Download.

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