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Fahrplan zur gesellschaftlichen Transformation: Worauf zielt die Transferstrategie der h_da ab?

Tolle Neuigkeiten: h_da konnte als innovative Hochschule von sich überzeugen und darf sich auf 5 Jahre währende Förderung freuen

Was gibt es schöneres, als wenn jahrelange Bemühungen belohnt werden? Die Hochschule Darmstadt wird mit dem von Bund und Ländern getragenen Programm “Innovative Hochschule” gefördert. Die Förderung von rund zwei Millionen Euro pro Jahr beginnt Anfang 2018 und läuft über fünf Jahre. Der Erfolg bestärkt die Hochschule in ihren Bestrebungen, in Lehre und Forschung im Bereich der Nachhaltigen Entwicklung eng mit Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft in der Region zusammenzuarbeiten. Die Förderinitiative “Innovative Hochschule” nimmt die – neben Lehre und Forschung – dritte Mission “Transfer und Innovation” in den Blick und richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Universitäten sowie an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs). Die erstmals aufgelegte Initiative wird auch als Pendant zur Exzellenzinitiative bezeichnet.

Doch was steckt hinter der Förderiniative und was hat die h_da geplant??

Die Förderinitiative soll insbesondere Fachhochschulen sowie kleine und mittlere Universitäten im forschungsbasierten Ideen-, Wissens- und Technologietransfers stärken, die regionale Verankerung von Hochschulen unterstützen und einen Beitrag zu Innovation in Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Gefördert werden Vorhaben zur Umsetzung der Transferstrategie.

Die h_da hat dies zum Anlass genommen und ihre Transferstrategie ergänzt . Diese betont den wechselseitigen und partnerschaftlichen Austausch von Ideen, Wissen und Technologien in der Region. Inhaltlich ist sie darauf ausgerichtet, zu einer Nachhaltigen Entwicklung beizutragen (Art. 20a GG/UN-Sustainable Development Goals). Sie orientiert sich an den gesellschaftlichen und betrieblichen Bedarfen, um Akteure zu unterstützen, gesellschaftliche Orientierungs- und Veränderungsprozessen mitzugestalten .

Die Förderung versetzt die Hochschule Darmstadt in die Lage, über die „Innovations- und Transformationsplattform“ Strukturen zu etablieren, um mit den Akteuren der Region Transferprozesse Richtung Nachhaltige Entwicklung zu initiieren; konkretisiert in mehreren Umsetzungsprojekten. Diese gruppieren sich um zwei zentrale Handlungsfelder:

  • Zum einen das Handlungsfeld „Nachhaltige Städte und Siedlungen“ (SDG 11: smart and resilient cities and settlements), beispielhaft erprobt an Quartierlösungen (u. a. energetische Sanierung, Mobilität, Konsum, Stoffströme) für die Darmstädter Mollerstadt und die Region.
  • Zum anderen geht es um Nachhaltige Produktions- und Konsumweisen (SDG 12: Sustainable Production and Consumption,), bespielhaft umgesetzt an der globalen Lederlieferkette im Hinblick auf die Herausforderungen einer nachhaltigen Chemie (u.a. alternative Prozesse und Verfahren, proaktives Risikomanagement, Traceability).

Für beide Handlungsfelder sind die „Informations- und Kommunikations-Technologien“ (IKT) relevant. Ein weiteres Umsetzungsprojekt widmet sich daher der „Digitalen Stadt“. Flankierend kommen „Inclusive Governance“-Formate zum Einsatz, darunter ein regelmäßiges „Bürger-Panel“ (regelmäßige Umfragen: bis 5.000 Personen in der Region).

Das Vorhaben will die Transferaktivitäten der Hochschule Darmstadt (h_da) in mehreren Phasen in ein „lernendes System“ überführen. Dazu schafft die Innovations- und Transformationsplattform Gelegenheiten und damit „Orte der Begegnung und Auseinandersetzung“ für unterschiedliche Erfahrungen, professionelle Wahrnehmungsraster und Werthaltungen. Für die jeweiligen Gegenstandsbereiche ist ein dreistufiger Prozess der Innovationsentwicklung vorgesehen (s. Abbildung ).

Die Dialog- und Austausch-Formate setzen Impulse für die beteiligten Akteure: Sie entwickeln (Stufe A) ein gemeinsames Problemverständnis und formulieren konkrete Transfer-Fragen. Stufe B schafft den Raum, in dem sich die Beteiligten auf den Weg zu machen, kollaborativ nach Lösungen zu suchen, die bisherige „System-Grenzen“ überschreiten und so zu eine Transformation betrieblicher und gesellschaftlicher Prozesse beitragen. In geschützten transdisziplinären Experimentierräumen lassen sich die Lösungen erproben (sog. Transments). Stufe C zielt dann auf eine Umsetzung in die Praxis. Dabei identifizierte Forschungsfragen sind zurückzuspielen in die Forschungsaktivitäten der h_da, die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in die Lehre. Damit will die h_da gemeinsam mit den Partnern und den Netzwerk-Akteuren in der Region ein „Innovationsökosystem“ etablieren, das sich den Herausforderungen einer Nachhaltigen Entwicklung stellt und Beiträge zu der damit einhergehenden gesellschaftlichen Transformation leistet.

Präambel zur Transfer-Strategie: Eingedenk der ihr obliegenden Pflichten und Aufgaben (§ 1 Abs. 3 und § 3 HHG) trägt die h_da dazu bei, die „gesellschaftlichen Folgen wissenschaftlicher Erkenntnis“ in ihrer Forschung von Anfang an zu berücksichtigen und dabei die Praxisakteure, etwa aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft, mit einzubeziehen. Mit ihrer Transfer-Strategie trägt sie zum Gemeinwohl bei. Dabei sind regionale, aber auch internationale, insbesondere europäische Zusammenhänge zu berücksichtigen. Dementsprechend orientiert sich die h_da an den globalen „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen sowie an dem Leitbild der „Nachhaltigen Entwicklung“, wie es in Art. 3 Abs. 3 EU-Vertrag und Art. 20a Grundgesetz verankert ist.

Autoren: Alina Archelrod und Dr. Silke Kleihauer

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