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CO2-neutrale Landesverwaltung

Energieverteilung an der Hochschule Darmstadt

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist sich zu 95 % sicher, dass die globalen menschengemachten Auswirkungen auf das Klima der bedeutendste Grund für die Klimaerwärmung sind. Je mehr die Menschheit das Klima beeinflusst, umso größer ist das Risiko irreparabler Schäden für die Menschen und Ökosysteme sowie das Risiko eines dauerhaft veränderten Klimasystems. [1]

Mit dem Ziel „CO2-neutrale Landesverwaltung bis 2030“ trägt das Bundesland Hessen aktiv zum Klimaschutz durch die Reduktion von CO2-Emissionen in den Bereichen Gebäude, Mobilität und Beschaffung bei. Das Projekt ist Teil der hessischen Nachhaltigkeitsstrategie.

Hochschulen verursachen zwei Drittel der CO2-Emissionen

Mit rund 80 Prozent hat die Energieversorgung der Gebäude der Landesliegenschaften den größten Anteil an den CO2-Emissionen. Deshalb kommt den Minderungsmaßnahmen im Gebäudebestand und bei Neubauten im Energieeffizienzplan eine besondere Bedeutung zu. Seit 2008 erfasst das HIS HE -Institut für Hochschulentwicklung die absoluten Energie- und Emissionswerte in der hochschulbezogenen CO2-Bilanz. Die hessischen Hochschulen verursachen insgesamt circa zwei Drittel der CO2-Emissionen der Landesliegenschaften und spielen somit eine bedeutende Rolle in der Gesamtbilanz der Hessischen Landesverwaltung. In den letzten 10 Jahren ist es den Hochschulen gelungen ihre CO2-Emissionen im Energiebereich um die Hälfte zu reduzieren.

Die h_da hat in den vergangenen 10 Jahren ihre CO2-Emissionen tendenziell gesenkt. Energetische Sanierungen und die Einführung des Energiemanagements (Optimierungen, Modernisierung und Sanierung der Energieversorgung) haben zu erheblichen Einsparungen beigetragen. Die Erhöhung der Werte lagen unter anderem an der Studierendenwelle ab dem Jahr 2014 und verschiedenen Neubauten.

Seit 2015 haben sich die CO2-Emissionen der h_da leicht erhöht und lagen im Jahr 2017 bei 3.479 Tonnen CO2-Äquivalenten. Damit könnte ein PKW eine Strecke von 86.975.000 km zurücklegen. Um den Energieverbrauch der Hochschule besser einordnen zu können, hier noch eine Vergleichszahl: Der Ökostromverbrauch von jährlich um die 5 Mio. kWh entspricht ungefähr dem jährlichen Stromverbrauch von 1.500 4-Personen-Haushalten, die in einer Wohnung leben [2].

Zukünftige Maßnahmen an der h_da

Der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen hat den „CO2-Minderungs- und Energieeffizienzprogramm“-Antrag (COME ll) über 10 Millionen Euro zur energetischen Sanierung der Gebäude A10 bis A12 bewilligt. Durch diese Baumaßnahmen soll die h_da zukünftig noch mehr CO2-Emissionen einsparen. Im Rahmen der Sanierung werden die Fassaden gedämmt und die Fenster ausgetauscht. Die Gebäude A10 und A11 bekommen eine neue Lüftungsanlage mit moderner Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie Wärmerückgewinnung. Zudem erhält der Campus am Haardtring eine neue Heizzentrale mit einer Holzhackschnitzel- oder Pelletheizung. Dadurch steigt der Anteil an erneuerbaren Energien für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung. Diese Maßnahmen sparen jährlich ca. 300 Tonnen CO2 ein. Dies entspricht ungefähr den jährlichen CO2-äq. von ca. 27  in Deutschland lebenden Personen [3].

In diesem Jahr hat der Enegiemanager der h_da zudem die Nahwärme am Campus Schöfferstraße optimiert, unter anderem durch die Isolierung der unterirdisch verlaufenden Rohre  und die Verbesserung der Regelungstechnik. Ein weiteres Ziel ist die bessere Auslastung des Blockheizkraftwerks (BHKW). Das Projekt führt zu weiteren 60 Tonnen CO2-Einsparungen pro Jahr bei.

Die beste Energie ist Letzen Endes immer noch diejenige, welche nicht verbraucht wird.

Für unseren Energiemanager Carsten Barth-Schulmeyer, liegt neben der Umstellung auf erneuerbare Energien ein wichtiger Hebel zur CO2-neutralen h_da in der Reduzierung und effizienten Nutzung von Energie. Neben weiteren sanierungs- und effizienzsteigernden Maßnahmen, im Rahmen der Bauunterhaltung und dem technischen Betrieb, stellt aber auch die Nutzersensibilisierung ein weiteres großes Potential zur Verbrauchsreduzierung dar.

Ein Tipp von Herrn Barth-Schulmeyer: Im Adventskalender der CO2-neutralen Landesverwaltung finden Sie in der Vorweihnachtszeit Anregungen für einen verantwortungsvollen Ressourcenverbrauch:


[1] United Nations (2015): “Transforming Our World: 2030 Agenda for Sustainable Development”. S.V.

[2] Gerechnet mit dem mittleren Wert von 3.200 kWh ohne Warmwassererzeugung mit Strom. (Stromspiegel 2019 S.4)

[3] eurostat: “Treibhausgasemissionen pro Kopf”

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