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Mit dem Studium die Welt verbessern

Ein Studium kann unsere eigene kleine Welt verbessern. Aber können wir dadurch auch die gesamte Welt verbessern?

Warum muss die Welt verändert werden?

In Deutschland haben wir viele Privilegien. Wir haben nicht nur Zugang zu frischem Trinkwasser und müssen nicht hungern oder frieren.
Wir können auch im Winter Erdbeeren essen, Kleidung online bestellen und wieder zurücksenden, wenn sie uns nicht gefallen. In unseren Schubladen liegen alte Handys, die zwar noch funktionieren, aber nicht mehr modern sind. Wir kaufen Lebensmittel auf Vorrat und werfen sie weg. Fleisch soll möglichst günstig sein und unsere Kleiderschränke platzen aus allen Nähten.

Die Auswirkungen des Klimawandels spüren wir vielleicht geringer als andere Länder. Und trotzdem sind wir durch unser Handeln mitverantwortlich dafür, dass allein 2018 12 Millionen Hektar Wald vernichtet wurden, 1 pro Minute Regenwald in der Größe von 30 Fußballfeldern verschwindet. 2 Mehr als 820 Millionen Menschen hungern, 3 während wir im Überfluss leben. Durch unseren hohen Konsum werden knappe Ressourcen aufgebraucht und 2018 wurden 36 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen. 4
Wir sind mitverantwortlich für den Klimawandel.
Die Lösung klingt einfach und ist gleichzeitig komplexer, als man sich vorstellen kann: Nachhaltige Entwicklung.

Was bedeutet eigentlich Nachhaltige Entwicklung?


Definition des Umweltbundesamt: “Nachhaltige Entwicklung entspricht den Bedürfnissen der heutigen Generationen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.”

Wir vom Nachhaltigkeitsblog der Hochschule Darmstadt definieren Nachhaltige Entwicklung nach den “planetary boundaries”. Dabei orientieren wir uns an den Sustainable Developement Goals der Vereinten Nationen und dem Brundtland Report.

Mit kleinen Schritten zum Erfolg.

Jeder Anfang ist schwer, deshalb sollten Studierende mit kleinen Schritten beginnen. Dazu suchen sie sich ein emotionales interessantes Thema und informieren sich umfassend darüber. Wie würde es in einer perfekten Welt aussehen? Warum sieht es nicht so aus? Was müsste sich verändern? Was spricht gegen eine Veränderung? Und was kann ich persönlich tun?
Kurz: Die Studierenden werden zu Experten in diesem Thema, können ihr Wissen teilen und hören sich andere Meinungen dazu an. Sie betrachten verschiedenste Perspektiven und hinterfragen die Dinge.

Was macht eine*n Weltverbesserer*in aus?

Aber was hat das Studium damit zu tun?

Ein Studium hilft dabei, auf einem ausgewählten Gebiet Experte zu werden. Im Optimalfall vermittelt es nicht nur Theorien und Wissen, sondern auch Gestaltungskompetenzen, bietet Praxis-Erfahrungen und ermöglicht wertvolle Kontakte zu knüpfen.

Studiengänge

Die sogenannten „Grünen Studiengänge“, beschäftigen sich direkt mit den Themen der Nachhaltigen Entwicklung. Es wird Wissen aus verschiedenen Bereichen vermittelt, die zu einer Nachhaltigen Entwicklung beitragen sollen. Solche Studiengänge sind beispielsweise: Umweltingenieurwesen und Energiewirtschaft.

Aber auch mit jedem anderen Studiengang kann man zum Weltverbesserer/ zur Weltverbesserin werden. Veränderung beginnt bekanntlich mit jedem Einzelnen. Wichtig ist, die Verknüpfungspunkte zwischen dem Studiengang und der Nachhaltigen Entwicklung zu finden. Im Maschinenbau könnte das der Weg zu Elektroantrieben sein. In der Elektrotechnik, der Übergang zu umweltschonenden Herstellungsverfahren, im Bereich Wirtschaft die Überlegungen, wie Lieferketten nachhaltig gestaltet werden können. Und im Journalismus die Aufklärung über Missstände.

Wahlfächer

An der Hochschule Darmstadt gibt es darüber hinaus die sogenannten SuK Fächer, ein Sozial- und Kulturwissenschaftliches Begleitstudium. In dem großen Angebot an verschiedenen Kursen, die man frei wählen kann, beschäftigen sich viele mit dem Thema der Nachhaltigen Entwicklung. Das Gute an diesen Kursen ist, dass sie studiengangsübergreifend stattfinden.
Hierdurch entsteht eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die es ermöglicht das Wissen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammenzuführen.

Hochschulgruppen

Außerdem können sich Interessierte in verschiedenen Hochschulgruppen engagieren. In dem Allgemeinen Studierendenausschuss, kurz AStA, können Studierende die Hochschulpolitik mitgestalten und in der studentischen Initiative Nachhaltige Entwicklung, kurz sti:ne, können sie sich für eine grünere h_da einsetzen. Eines haben alle Hochschulgruppen gemeinsam: Studierende treffen Menschen mit ähnlichen Interessen, arbeiten interdisziplinär, sammeln Praxiserfahrung, können ihr Wissen erweitern und vor allem viel Spaß haben.

Mehr Infos zu der Frage, wie man mit dem Studium die Welt verbessern kann, gibt es auf dem Youtube-Kanal der Initiative für Nachhaltige Entwicklung (i:ne).

Quellen:
1 Global Forest Watch, 2019
2 Bayerischer Rundfunk 24, 2019
3 Welthungerhilfe, 2019, Pressemitteilung zum UN-Hungerbericht
4 Statista, 2019, Global Carbon Project

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