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Wirtschaften im Kreislauf – 5. RASUM Symposium

Copyright: Schauer-Stiftung

Das 5. RASUM-Symposium stand unter dem Motto „Wirtschaften im Kreislauf: Herausforderungen für den Umgang mit Risiken und das nachhaltigkeitsorientierte Management“. Für den 9. Oktober 2019 lud der Masterstudiengang „RASUM“ in Zusammenarbeit mit der Schader-Stiftung ein, um folgende Fragen zu diskutieren:

  • Wie können Unternehmen Produkte und Dienstleistungen so entwickeln und gestalten, dass sie möglichst wenig auf natürliche Ressourcen zugreifen, zugleich aber gesellschaftliche Bedarfe erfüllen?
  • Und wie gelingt es, im Innovationsprozess die damit verbundenen Risiken und Chancen besser abzuschätzen und wie lässt sich auf dieser Grundlage ein proaktives Nachhaltigkeitsmanagement gestalten?

Das Hybridfahrrad “Darmstadt Bike”

Dazu stellte Prof. Tom Phillips, Industriedesigner im Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt, erste Überlegungen für das „Darmstadt-Bike“ vor. Dieses Fahrrad soll zu 100 Prozent recyclebar sein und als Elektro Hybrid Fahrrad die Mobilität in Darmstadt unterstützen. Zudem soll die komplette Industriekette nachhaltig sein. Das Thema dieses Symposiums, Wirtschaften im Kreislauf oder „Circular Economy“ ist hier so umgesetzt worden, dass diese Innovation keinem linearen Gedankenprozess unterliegt, sondern einem kreisförmigen. Denn alle Teile sollen stets austauschbar sein, das Fahrrad soll so unendlich lang nutzbar sein.

Das „Darmstadt-Bike“ steht noch in der Projektvorbereitung und es ist unklar wann es auf dem Markt erscheinen wird. 

“VAUDE-Greenshape 3.0 und Circular Economy”

Das vierte und neueste Praxisprojekt von RASUM ist in Zusammenarbeit mit VAUDE Sport GmbH entstanden und nennt sich „VAUDE-Greenshape 3.0 und Circular Economy – Kriterien und Hilfsmittel zur Entwicklung von Produkten, die hochwertig stofflich recyclebar sind“. 

Die Studenten möchten mit diesem Projekt erreichen, dass Produkte am „End of Life“ immer noch recyclebar sind. Dazu wollen sie das VAUDE Öko-Label „Green Shape“ um „end of Life“ Kriterien erweitern, sodass ein Recycling der Produkte und damit die Kreislaufwirtschaft möglich ist. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit VAUDE, deren Philosophie es ist, dass Produkte möglichst nachhaltig produziert werden sowie langlebig und immer reparierbar sind. Demzufolge hätten ihre Produkte gar kein „End of Life“ und würden nicht mehr in der Umwelt landen, sondern immer weitergetragen werden.

Tchibo – CSR Impact Measurement, Empowerment in Lieferketten, Einhaltung der EU-Timber Regulation

Das bislang größte RASUM-Projekt bearbeiteten Studierende des 3. Jahrgangs in Kooperation mit dem Handelsunternehmen Tchibo aus Hamburg. Dabei waren drei Themenfelder getrennt zu bearbeiten CSR Impact Measurement, Empowerment in Lieferketten sowie Einhaltung der EU-Timber Regulation. Im letztgenannten Themenfeld war das Due Diligence System im Hinblick auf den Handel mit Holzprodukten zu konzipieren und passende Tools zu entwickeln. Mittlerweile sind sowohl das System als auch die Tools bereits im praktischen Einsatz. Ein von den Studierenden erstelltes Video erläutert für die Lieferanten von Tchibo die Bedeutung des Themas und die von ihnen zu leistenden Beiträge. 

Ein anderes RASUM-Team entwickelte ein „Storify-Tool“. Dieses setzt bei den Alltagserfahrungen der Beschäftigen in den Fabriken an und erlaubt es, nicht nur die Wirksamkeit der Nachhaltigkeits-Aktivitäten von Tchibo zu messen, sondern dies auch durch anschauliche Symbole, den „sozialen Handabdruck“, sowie in vermittelbare Geschichten zu übersetzen. Das dritte Team befasste sich mit dem Empowerment in Lieferketten. Sie entwickelten dazu das Konzept für ein Online-Spiel, welches die Risiko-Themen anschaulich vermittelt und den Beschäftigten, aber auch den Managern in den Fabriken einen Perspektivenwechsel ermöglicht.

Alle drei Projektgruppen haben große Erfolge erzielt und viel Lob von Tchibo für ihre Arbeit bekommen. Diese zeigten nicht nur die Videomitschnitte von dem Abschlussworkshop in Hamburg, sondern auch die Rückmeldung des CSR-Managers Daniel Koltermann.

Das Symposium zeigte eindrucksvoll die Ergebnisse studentischer Arbeiten. Das Konzept, über zwei Semester hinweg mit Unternehmen an konkreten Problemen und Herausforderungen zu arbeiten, zahlt sich für beide Seiten aus. 

 

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