Das Promotionszentrum Nachhaltigkeitswissenschaften ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Hochschule Darmstadt. Hier arbeiten Ingenieur*innen und Naturwissenschaftler*innen aus den Bereichen Bau- und Verkehrswesen, Elektrotechnik, Chemie- und Biotechnologie, Kunststofftechnik und Maschinenbau mit Forschenden aus den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften, der Ökonomie und den Geistes- und Kommunikationswissenschaften zusammen. Nun wurde Prof. Dr. Lars Rademacher zum neuen Leiter des Promotionszentrums ernannt.
Als „bereichernde Möglichkeit der Promotion im Bereich der Nachhaltigkeitswissenschaften“ beschreibt Prof. Dr. Rademacher das Promotionszentrum. Sein Arbeitsfeld ist ein interdisziplinäres, heterogenes Feld, das auf eine „gelebte Symbiose“ von naturwissenschaftlich-technischen und sozial-geisteswissenschaftlichen Kompetenzen setzt.
Lebensnahe Forschung
Der Fokus des Promotionszentrums liegt darauf, anwendungsorientierte und wirksame Forschung an komplexen Realwelt-Problemen zu betreiben. Dies geschieht anhand sogenannter „Reallabore.“
Hiermit sind keine real existierenden Labore gemeint, sondern realweltliche Settings, in dem komplexe Lösungen erarbeitet werden – beispielsweise beim Wasserbau in unterversorgten Regionen. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Sanierung der Darmstädter Mollerstadt, in der die Aspekte Wohnsituation, Energieversorgung, soziokulturelle Bedingungen und Multiperspektivität im Fokus stehen. Die akademische Weiterentwicklung von Interdisziplinarität in der Forschung spielt daher eine zentrale Rolle im neuen Aufgabengebiet von Prof. Dr. Rademacher. Dazu zählt auch, eine stärkere Förderung der Promotion über Stipendien zu etablieren sowie als „Schnittstelle“ zu anderen Nachhaltigkeitsinitiativen zu fungieren – darunter z. B. das Projekt s:ne und das Forschungszentrum für nachhaltige Prozesse und Verfahren.
Gelebte Symbiose
Diese Anwendungsgebiete sind in ihrem Naturell notgedrungen komplex – daher, so Prof. Dr. Rademacher, sind sie nicht aus einer „disziplinären Enge“ heraus zu sehen, sondern in der Suche nach interdisziplinären Lösungen. „Dies sollte bei den Forschungsarbeiten im Promotionszentrum sogar besser möglich sein als in der disziplinären Enge der Einzelwissenschaften“, so Rademacher. Mit dieser interdisziplinären Zusammensetzung kann sich den Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung gestellt werden, die oft quer zu den hergebrachten Fächergrenzen bestehen, denn:
„Technische Entwicklungen bedingen gesellschaftliche Veränderungen – und umgekehrt.“
Weiterführende Links:
Webseite des Promotionszentrums für Nachhaltigkeitswissenschaften
Autorin: Valerie Neumaier; Originalbeitrag auf https://ikum.mediencampus.h-da.de/blog/promotionszentrum-nachhaltigkeitswissenschaften-rademacher/
Keine Kommentare