Draußen Temperaturen um den Gefrierpunkt und auch drinnen bleibt es immer öfter kühl. Grund: Die Energiepreise steigen und die Nutzung fossiler Energien belastet Umwelt und Klima. Geht das auch anders? Dieser Frage geht das Bürgerpanel der Hochschule Darmstadt in seiner aktuellen Befragung nach. Wie können wir in Zukunft klimafreundlich und bezahlbar heizen? Welche verlässlichen Alternativen gibt es zu Öl, Gas & Co.? Wie stehen Menschen in Darmstadt und der Umgebung zu diesen Alternativen und was ist vor Ort möglich?
Außerdem zeigt die Befragung konkrete Möglichkeiten auf, wie man sich in seinem Stadtteil aktiv an einer neuen Art von Wärmeversorgung beteiligen kann, die lokale Ressourcen stärker einbindet.
Ob zur Miete oder im Eigentum: Schildern Sie Ihre Situation und Einstellungen bei diesem wichtigen Thema!
Das Forschungs-Team freut sich uns auf Ihre Teilnahme, bei der Sie – wie immer – wieder die Chance auf einen attraktiven Gewinn haben.
Falls noch nicht geschehen, melden Sie sich hier beim Bürgerpanel an. Sie erhalten dann den Link zum Fragebogen per E-Mail.
Projekt „Interaktive Wärmenetze“ denkt Wärmeversorgung neu
Die spürbaren Folgen des Klimawandels und Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine rücken die Forderung einer bezahlbaren und klimafreundlichen Wärmeversorgung in den Vordergrund. Das Ziel ist klar: Treibhausgasemissionen, die durch das Heizen entstehen, müssen deutlich sinken, um die Klimaschutzziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Besonders der Gebäudebestand ist hier ein zentraler Hebel, da dieser überwiegend mit fossilen Wärmeträgern geheizt wird. Wie wichtig das Thema ist, zeigt auch das neue Hessische Energiegesetz, das ab 2023 eine kommunale Wärmeplanung für Gemeinden ab einer Einwohnerzahl von 20.000 vorschreibt.
Um diese Ziele zu erreichen, muss die Wärmeversorgung neu gedacht werden: Dazu hat das Team im Teilprojekt Interaktive agentenbasierte Wärmenetze des Transferprojekts Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung (s:ne) diverse Ideen entwickelt und Potentiale in Darmstadt und Umgebung aufgezeigt, wie Darmstadt den Gebäudebestand klimafreundlich beheizen kann.
Wärmenetze als Chance für die Wärmewende
Wärmenetze spielen eine wichtige Rolle bei einer alternativen Wärmeversorgung: In einem konventionellen Wärmenetz versorgt z.B. die entega über die zentrale Müllverbrennungsanlage mehrere Stadtviertel in Darmstadt über ein Rohrleitungsnetz mit Heiz-Wärme. Fernwärme gibt es auch in kleinerem Maßstab als Nahwärme: Nahwärme bezeichnet eine lokalere Wärmeversorgung via Leitungsnetz über ein zentrales Heizwerk oder aus Abwärme eines gewerblichen Betriebs im eigenen Stadtviertel. Zum Beispiel kann jemand andere Personen in der Nachbarschaft mit überschüssiger Wärme von seinem Dach versorgen oder man heizt mit überschüssiger Abwärme vom Gewerbebetrieb um die Ecke. Hier kommt das Prinzip des Prosumings ins Spiel: Der gewerbliche Betrieb würde in diesem Beispiel als Prosumer auftreten – situationsabhängig entweder als Produzent (producer) oder Konsument (consumer) von Energie agieren. So könnte etwa die in einem Rechenzentrum rund um die Uhr anfallende Abwärme umliegende Gebäude versorgen, vorausgesetzt es besteht ein Nahwärmenetz oder eine Verbindung mit dem bestehenden Wärmenetz.
Der Veränderungsprozess ist angestoßen
Um den Veränderungsprozess hin zur Wärmewende anzustoßen, kamen Ende November 2022 relevante Akteure für die Wärmewende in und um Darmstadt bei einer Veranstaltung in der Schader-Stiftung zusammen. Dieser Veranstaltung folgte eine Reihe an Veränderungsanstößen für die Wärmeversorgung in Darmstadt, unter anderem eine Idee für ein Nahwärmenetz. Dazu möchte das Projektteam in Kooperation mit dem Klimaschutzamt über das Bürgerpanel ein Meinungsbild erfragen und weitere Wärmeerzeugungs- und -Nutzungspotenziale identifizieren.
Unter welchen Umständen sind Menschen bereit sich an ein Nahwärmenetz anzuschließen? Wären Menschen in Darmstadt außerdem bereit, Flächen für Erdwärme oder Erdspeicher für die Gemeinschaft bereitzustellen und somit eine aktivere Rolle in der Wärmewende einzunehmen?
Gedanken mit dem Bürgerpanel teilen!
Die Bürgerpanel-Befragung richtet sich an Personen die zur Miete wohnen, aber auch an solche mit Eigentum an einem Gebäude [AZ1]. Interessierte können gerne anderen Personen, die sie kennen, von der Umfrage erzählen. Auf buergerpanel.h-da.de kann man sich für das Bürgerpanel anmelden und erhält im Anschluss einen Online-Fragebogen. Dort gibt es auch weitere Details zur aktuellen Befragung, Informationen zum Bürgerpanel und alle Ergebnisse bisheriger Befragungen. Hier geht’s zum Blogbeitrag zur vergangenen Bürgerpanel-Befragung.
Autorin: Anna Zeitler
1 Kommentar
Wilhelm
27. Februar 2023 at 8:32Jeder Einzelne kann viel tun, um das Klima zu retten;)
Grüße
Wilhelm