In ihrer Diplomarbeit „Spiel und Umwelt“ entwickelte Insa Decker, aus dem Studiengang Industriedesign, ein hybrides Spielsystem „Ponto“. Es soll Kinder und Jugendliche wieder stärker an die Natur heranführen und kombiniert analoge Spiele mit Outdoor-Erlebnissen. Eine dazugehörige App ermöglicht das Erkunden von Naturparks in der Nähe. Insa Decker ist mit ihrer Arbeit eine von sechs Gewinner*innen des pra:ne – dem Preis für Abschlussarbeiten zum Thema Nachhaltige Entwicklung. Er wird jährlich von Studierenden der „Studentischen Initiative: Nachhaltige Entwicklung“ (sti:ne) der Hochschule Darmstadt (h_da) verliehen. Sechs Abschlussarbeiten haben die mit Studierenden und Alumni besetzten 35-Köpfigen Jury überzeugt, einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung zu leisten (der Nachhaltigkeitsblog berichtete). Insa Decker gibt einen Einblick in Ihre Arbeit:
Positive Lösungsansätze für Umweltprobleme
In einer Welt, in der Angst vor den Folgen des Klimawandels unter Jugendlichen zunimmt und Frustration angesichts globaler Krisen wie der Pandemie und Umweltproblemen wächst, ist ein positiver Zugang zu diesen Themen entscheidend. Das Diplomprojekt „Spiel und Umwelt“ zielt darauf ab, eine optimistische Perspektive auf Umweltfragen zu finden und durch neue Ansätze das Bewusstsein für die Natur zu fördern.
Die Verbindung zwischen Mensch und Natur
Seit der Industrialisierung hat sich der Mensch zunehmend von der Natur entfremdet. Doch der Klimawandel, das Artensterben und auch Pandemien wie Covid-19 zeigen die enge Verbindung zwischen Natur und Mensch auf. Die Natur dient nicht nur als Quelle der Gelassenheit, sondern ist auch unsere Lebensgrundlage. Das vergessen wir nur all zu oft.
Umweltverhalten verstehen und beeinflussen
Die Recherche der Diplomarbeit beleuchtet das Verhalten der Menschen im Hinblick auf die Umwelt: Unser Umweltverhalten wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst: von unserem Umweltwissen und unserer Einstellung bis hin zur Infrastruktur, staatlichen Regelungen und gesellschaftlichen Normen. Dieses komplexe Zusammenspiel kann jedoch durch persuasive Methoden und ökologisches Nudging gelenkt werden. Dabei ist klar, dass ein Produkt nicht die Welt retten wird. Konsum und Umweltschutz sind schwer miteinander vereinbar. Für einen nachhaltigen Wandel sind jedoch nachhaltige Alternativen zum aktuellen Angebot erforderlich. Um diesem Ziel näher zu kommen, wurden methodische Designelemente aus der Verhaltensforschung von BJ Fogg und Nodder C. zusammengeführt. Zudem wurde auf die Reduktion elektronischer Bestandteile und die Gewährleistung von Reparierbarkeit geachtet.
Entwicklung eines hybriden Spielsystems für Naturerlebnisse
Das Projekt präsentiert ein neuartiges Spielkonzept, das analoge Spiele zu verschiedenen Naturthemen bietet und gleichzeitig ein Outdoor-Erlebnis ermöglicht. Ziel ist es, eine positive Auseinandersetzung mit der Natur zu fördern und vor allem Spaß und Interesse zu wecken. Die Konsole fungiert als Audio-Guide für die Natur, indem sie über RFID Spielinhalte auditiv wiedergibt und Spielregeln vermittelt.
Naturerlebnisse für Kinder
Die Konsole richtet sich hauptsächlich an Kinder ab 5 Jahren, kann aber durch vielfältige Spiele verschiedene Altersgruppen ansprechen. Ein Beispielspiel für die Konsole, das im Rahmen des Projekts entwickelt wurde, nutzt RFID-Karten, um Informationen über Lebewesen zu vermitteln und gleichzeitig eine Verbindung zur Natur aufzubauen.
App-Unterstützung für Naturerlebnisse
Die Konsole wird durch eine App unterstützt, die jedoch nicht zum Spielen oder während der Outdoor-Erlebnisse genutzt werden soll. Die App ermöglicht es Parkbetreiber*innen und –besucher*innen, Naturerlebnispfade hinzuzufügen und zu erweitern. Über RFID-Tags an Stationen können Informationen abgerufen und gespeichert werden, was Kindern einen leichteren Zugang zu Wissen ermöglicht und ihre Selbstwahrnehmung stärkt.
Nutzung von RFID-Technologie für Naturverbindung
Die Konsole bietet die Möglichkeit, auf Naturpfaden RFID-Tags zu scannen und Informationen abzurufen. So wird das Erlebnis interaktiver gestaltet und die Kinder können ihre eigene Entdeckungsreise beginnen. Die App bietet zusätzlich die Option, nicht beschilderte Wege als Naturpfade zu navigieren, um das Naturerlebnis zu intensivieren und Bildschirmzeit zu reduzieren: Über die App können dabei auditive navigationsanweißungen auf das Device geladen werden, mit deren Hilfe und mit der Hilfe des Kompasses können so auch unbeschilderte Wege in der Natur erkundet werden, ohne dass man über das Handy navigieren muss.
Fazit
Das Diplomprojekt „Spiel und Umwelt“ stellt neue Ansätze vor, um Kindern eine positive Verbindung zur Natur zu vermitteln. Durch die Kombination von Spiel, Technologie und Naturerlebnissen wird das Bewusstsein für Umweltfragen gefördert und das Interesse an der Natur geweckt.
Für weitere Details wenden Sie sich gerne an Insa Decker unter insadecker@gmail.com.
Autorin: Insa Decker, Studiengang Industriedesign
Keine Kommentare