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2. Tag der Nachhaltigkeit 2021 – ein Tag voller Impressionen

Quelle: Jana Kutschmann (i:ne)

Der diesjährige 2. Tag der Nachhaltigkeit zum Thema „Klimagerechtigkeit & gesellschaftlicher Wandel“ ist schon vorüber. Wie schon am 1. Tag der Nachhaltigkeit war auch diesmal das Programm bunt und vielfältig. Die Organisator*innen und Teilnehmenden waren, genau wie ich total begeistert. Gemeinsam lassen wir den Tag nun Revue passieren und geben euch hier ein paar spannende Einblicke in die Veranstaltungen.

Bevor wir zum eigentlichen Nachhaltigkeitstag kommen, werfen wir einen Blick auf das Vorabendprogramm:

Der Film „Oeconomia“

Zur Einstimmung auf den 2. Tag der Nachhaltigkeit zeigte der Studientische Filmkreis den Film Oecomonia, der anschließend gemeinsam mit Regisseurin Carmen Losmann unter die Lupe genommen wurde. Im Kern geht es bei Oecomonia um die Durchleuchtung des Kapitalismus der Gegenwart und dessen Spielregeln.

6 spannende Formate für mehr Klimagerechtigkeit & gesellschaftlichen Wandel!

Nachhaltigkeit aus interkultureller Sicht – Klimawandel und Konsum

„Durchgeführt von Amanda Cohen und mir (Studierendenwerk Darmstadt, Bereich Interkulturelles), wurden gleich am Morgen die Themenkomplexe Konsumverhalten, Klimagerechtigkeit und Handlungsstrategien anhand von interaktiven Einheiten betrachtet. Die Teilnehmenden des Workshops brachten viele Vorkenntnisse mit und diskutierten aktiv und motiviert zu den Inhalten.“, berichtete Workshopleiterin Louisa Frenzel.

Klimawandel und Gesundheit

Organisiert durch das betriebliche Gesundheitsmanagement der TU Darmstadt bereicherte Dr. med. Reinhard Koppenleitner (Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde und stellvertretender Vorsitzender von KLUG), den Tag mit spannenden Fakten zu Klimawandel und Gesundheit. „Unter der Fragestellung „Wie beeinflusst der Klimawandel unsere Gesundheit und wie können wir aktiv werden?“ verdeutlichte er die Konsequenzen für den Menschen, die sich aus den klimatischen Veränderungen ergeben und stellt die neuen Herausforderungen dar, wie z. B. vermehrte Hitze- und Dürreperioden, die zu noch mehr Fällen von Herz-Kreislauferkrankungen führen.

Nach einer aktiven Pause, gestaltet durch das Unisportzentrum der TU Darmstadt, ging es auf der Ebene der Möglichkeiten weiter mit der Frage: Was können wir tun, um individuell, aber vor allem kollektiv in Gruppen und politisch, etwas zu verändern? In einer abschließenden Diskussion haben die Teilnehmenden verschiedene Ideen in den Bereichen Energie, Landwirtschaft, Verkehr und Luftverschmutzung geteilt.  Anna Eger vom betrieblichen und studentischen Gesundheitsmanagement der TU macht zum Schluss noch mal deutlich: „jeder einzelne Schritt einer jeden Person zählt!“.

Klimakrise und der Weg zur Klimagerechtigkeit

Geplant durch Scientists for Future Darmstadt lieferte Sigita Urdze (Politikwissenschaftlerin von der TU Darmstadt) in einem Vortrag spannende Infos zur Bedeutung der Klimakrise. Im Zentrum stand dabei die Klimagerechtigkeit: Wer trägt die Verantwortung für die Klimakrise? Wer übernimmt welche Rolle bei der Bekämpfung?

Clara Brossmann (TU Darmstadt) blieb vom Vortrag besonders die Idee, eine Obergrenze für den CO2-Ausstoß pro Person zu definieren im Gedächtnis. Dann könnte jeder Mensch beispielsweise nur noch 1 Tonne verbrauchen. Wo genau jede*r Einzelne dann reduziert – Mobilität, Ernährung, … – kann nach dem eigenen Belieben entschieden werden.

Und wie sieht es mit der Klimagerechtigkeit in Darmstadt aus? Hier (aber auch global) sind Menschen unterschiedlich von der Klimakrise betroffen. Tendenziell sind ärmere Menschen stärker betroffen, weil sie z.B. in Hochhäusern mit viel Beton und ohne Garten leben, wo es heißer wird als im Einfamilienhaus mit Garten.

Abschließend wurde noch in Breakoutsessions gebrainstormt unter der Leitfrage „Was können wir zu mehr Klimagerechtigkeit beitragen?”. Auch alle, die nicht an der Session teilnehmen konnten, so wie ich zum Beispiel, sind hier gefragt, eigene Ideen für mehr Klimagerechtigkeit zu entwickeln und vielleicht im eigenen Alltag schon umzusetzen.

Podiumsdiskussion: Lehre für Nachhaltige Entwicklung

Wie muss Lehre für Nachhaltige Entwicklung gestaltet sein, um Studierende für zukünftige Herausforderungen zu wappnen? Wie wird sie bislang schon umgesetzt? Fragen wie diese klärten die Hochschulgruppe Nachhaltigkeit der TU Darmstadt (HG Nachhaltigkeit) und die Studentische Initiative für Nachhaltige Entwicklung (sti:ne) in einer Podiumsdiskussion zur Lehre für Nachhaltige Entwicklung. Zu Beginn gab es ein Grußwort von Prof. Dr. Nicole Saenger (Vizepräsidentin der h_da) und einen kurzen Input von Leonie Bellina (Universität Tübingen) zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Hochschullehre. Danach ging die Debatte zwischen Leonie Bellina (Universität Tübingen), Tobias Berger (TU Darmstadt) und Prof. Dr. Martin Führ (h_da) unter der Moderation von Anna Theis (sti:ne) und Tobias Niehues (HG Nachhaltigkeit) los. Und zwar in einem besonderen Format, denn nicht nur die Expert*innen diskutieren, auch die Teilnehmenden waren gefragt. In kurzen Breakout-Sessions konnten sie Gedanken austauschen und anschließend ins Plenum tragen.

Gleich zu Beginn machten Teilnehmende und Expert*innen deutlich: Der BNE-Gedanke ist bislang noch zu wenig in den einzelnen Studiengängen vertreten. Sehr cool finde ich, dass Vizepräsidentin Saenger BNE schnellstmöglich in alle Fachbereiche und Studiengänge der Hochschule Darmstadt integrieren möchte, um auf die bereits bestehenden Wahlmöglichkeiten im Begleitstudium Sozial- und Kulturwissenschaften (SuK) mit technischen NE Modulen aufzubauen. Jedoch, so Bellina, gehen Aufbau und Entwicklung einer umfassenden BNE mit viel Arbeit und großem Zeitaufwand einher und brauchen daher Lern-Communities zum Ressourcenerhalt. Denn, um Honigtöpfe auszutauschen gilt es zunächst Steine aus dem Weg zu räumen. Ganz zentral wäre da die Frage: Wie erreichen wir auch die Leute, die sich bislang noch nicht für nachhaltige Entwicklung interessieren? Als möglichen Lösungsansatz schlagen Martin Führ und Tobias Berger hier Anreize vor: Ganz gleich ob über Zertifikate oder einen Nachhaltigkeitspreis für Abschlussarbeiten – Studierende und Lehrende brauchen Gründe mitzumachen.

Abschließend appellieren die Exper*innen an die Studierenden, sich proaktiv zu engagieren. Möglichkeiten dafür wären zum Beispiel sti:ne oder HG Nachhaltigkeit oder das Bilden von Communities. Weniger ist mehr ist hier das Credo. Wir alle brauchen einen Fokus, für den wir brennen und indem wir etwas verändern wollen. Letztendlich versetzt die Gemeinschaft Berge – und das macht gleichzeitig auch noch jede Menge Spaß, wie meine sti:ne-Erfahrung zeigt.

Gemeinwohl-Ökonomie: Utopie und praktikabler Ansatz?

Tobias Kehl von der Gemeinwohlökonomie Gruppe Darmstadt ist begeistert: „Die Teilnahme war aus unserer Sicht ein voller Erfolg. Zwischenzeitlich waren über 30 Teilnehmer zugeschaltet, haben wirklich spannende Nachfragen gestellt und den Workshop so interaktiv gestaltet. Walter König und ich haben einen kurzen Abriss gegeben, wo die Gemeinwohl-Ökonomie nach 10 Jahren steht, wie sie sich weiterentwickelt hat und wo aktuelle – gerade auch im anstehenden Superwahljahr – Initiativen und Projekte anlaufen. Dabei haben wir dem Modell aber auch kritisch auf den Zahn gefühlt und potenzielle Stolpersteine und noch zu hebende Potenziale diskutiert. Im abschließenden Diskurs mit den Teilnehmenden sind dann auch der Gemeinwohlökonomie-Zertifizierungsprozess, die Vernetzung zu anderen Wirtschaftsmodellen und Klimainitiativen sowie die Nähe zum Social Entrepreneurship beleuchtet worden.“

11. Darmstädter Klimarunde

Trotz Corona macht die 11. Darmstädter Klimarunde das Kennenlernen & Vernetzen der lokalen Klima- und Umweltgruppen möglich. Was in Darmstadt in Sachen Nachhaltigkeit los ist und wo ihr euch engagieren könnt, zeigen euch die Veranstalter im Video. Reinschauen lohnt sich!

2. Tag der Nachhaltigkeit ist vorrüber – wie geht es weiter?

Und auch diesmal ging es schnell wie eh und je, kaum hat der 2. Tag der Nachhaltigkeit begonnen, ist er auch schon wieder vorüber. Wahnsinn wie die Zeit bei so einem spannenden und kurzweiligen Programm verfliegt. Aber ihr könnt ganz beruhigt sein: Der Blick in die Zukunft zeigt, schon am 25. August 2021 geht es weiter mit dem 3. Tag der Nachhaltigkeit zu Innovation & Digitalisierung. Bis dahin!

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1 Kommentar

  • Antworten
    Rainer Kirmse , Altenburg
    12. Juli 2021 at 14:36

    Gedichte zur Nachhaltigkeit –
    Zum Schutz von Klima und Umwelt

    FÜR MUTTER ERDE

    Der Mensch, dieses kluge Wesen
    Kann im Gesicht der Erde lesen.
    Er sieht die drohende Gefahr,
    Spürt die Erwärmung Jahr für Jahr.
    Homo sapiens muss aufwachen,
    Seine Hausaufgaben machen.

    Der Handel mit Emissionen
    Wird unser Klima nicht schonen.
    Weg vom ewigen Wachstumswahn,
    Braucht es einen weltweiten Plan.
    Das oberste Gebot der Zeit
    Muss heißen Nachhaltigkeit.

    Kämpfen wir für Mutter Erde,
    Dass sie nicht zur Wüste werde.
    Retten wir uns’ren Regenwald,
    Gebieten der Kohle Einhalt.
    Statt nur nach Profit zu streben,
    Im Einklang mit der Natur leben.

    POEM FOR MOTHER EARTH

    The earth is our mother,
    We will not have another.
    There’s no better place to find
    For animals, plants, mankind.

    Green woods, beautiful lakes,
    Nature has got what it takes.
    We have to keep clean the air,
    As environment everywhere.

    Put an end to coal mining,
    Nuclear power and fracking.
    Climate concerns all nations,
    Just as plastic in the oceans.

    For good living day and night
    Must change darkness and light.
    Our planet, so wonderful blue,
    We will always protect, We do!

    UNSER WALD IN NOT

    Vielen Tieren Lebensraum,
    Für den Sauerstoff ein Quell,
    Für gesundes Klima essentiell;
    Das ist unser Freund, der Baum.

    Ohne Bäume in Wald und Flur
    Wär die Erde ein öder Planet nur.
    Wir sehnen uns nach diesem Grün,
    Der Zeit, wenn wieder Bäume blüh’n.
    Wir wollen wandeln durch Alleen,
    Das Blätterdach so wunderschön.

    Profitgier lässt die Wälder schwinden,
    Fördert weltweit Umweltsünden.
    Die grüne Lunge des Planeten
    In Gefahr, da hilft kein Beten.

    Zu viele Buchen und Eichen
    Mussten schon der Kohle weichen.
    Retten wir den heimischen Wald,
    Bewahren die Artenvielfalt.
    Mit jedem Baum der sinnlos fällt,
    Wird etwas ärmer uns’re Welt.

    Wenn’s mit dem Wald zu Ende geht,
    Stirbt letztlich der ganze Planet.
    Damit nicht wahr wird böser Traum,
    Gilt’s zu kämpfen für jeden Baum.

    UNS’RE MEERE BEDROHT

    Es treiben Müllinseln auf den Wellen
    Nicht nur vor Antillen und Seychellen.
    Des Meeres Flora und Fauna Idyll
    Ist ausgesetzt unserem Plastikmüll.

    Was wir achtlos in die Umwelt geben,
    Bedroht der Tiefsee fragiles Leben.
    Es findet die grausige Kunststoffpest
    Ihren Weg in jedes Korallennest.

    In der Entwicklung Millionen Jahren
    Trotzten die Fische allen Gefahren.
    Oktopus und Wal, jedes Meerestier
    Lebte einst wahrhaft paradiesisch hier.

    Der Mensch im ungebremsten Plastikwahn,
    Bringt nun das Ökosystem aus der Bahn.
    Hat Homo sapiens noch kluge Ideen,
    Oder müssen die Fische an Land geh’n?

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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