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Rotorblätter wiederverwenden: „rethink*rotor“-Team der h_da im Namen der Bundesregierung ausgezeichnet

Prof. Marcin Orawiec (3.v.l.) mit rethink*rotor-Team vom Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt./ Quelle: h_da/rethink*rotor

Rotorblätter von Windkraftanlagen wiederverwenden statt entsorgen: Das „Creative Lab rethink*rotor“ am Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt (h_da) zeigt, dass sich hieraus Schallschutzwände oder Stadiondächer bauen lassen. Das Projektteam wurde nun im Namen der Bundesregierung als „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ ausgezeichnet. Am Campus Darmstadt präsentierte das h_da Team in einer Ausstellung den neuesten Ansatz der Forschungsgruppe: ausgediente Rotorblätter als Bauelemente für Freilichtbühnen.

Quelle: Pixabay

Projekt fördert Nachhaltigkeit

Windkraftanlagen haben eine Nutzungsdauer von 20 Jahren. Speziell die Entsorgung der Rotorblätter ist teuer, umweltschädlich und CO2-intensiv. Das „rethink*rotor“-Team an der h_da versuchte in einem transdisziplinären Creative Lab Konzepte, ausgediente Rotorblätter zu neuen Bauelementen für die Bauwirtschaft zu machen und somit zur Energiewende beizutragen. Hierfür waren Prof. Marcin Orawiec und sein Team zusammen mit dem Architekturbüro „OX2architekten GmbH“ (Aachen) in Berlin und wurden als „Kultur- und Kreativpilot*innen“ des Jahres 2024 ausgezeichnet.

„Wir nutzen die Leistungsfähigkeit ausgedienter Rotorblätter, um sie als konstruktive Bauelemente weiter im Wirtschaftskreislauf zu halten. Dadurch lösen wir ein drängendes Abfallproblem der Energiewirtschaft und reduzieren gleichzeitig den Primärrohstoffbedarf der Bauindustrie“. „Rotorblätter sind korrosionsbeständig, hoch belastbar und gleichzeitig leicht und langlebig. Geringfügig modifiziert eignen sie sich für komplette Schallschutzwände, Türme, Hallen- oder Stadionüberdachungen, sparen Zement, Sand und Stahl, reduzieren Abfall und senken die CO2-Emissionen. Wir freuen uns sehr, dass unser Engagement für klima- und ressourcenschonendes Bauen seitens Bundesregierung so gewertschätzt wird.“

Prof. Marcin Orawiec

Hintergrund der Auszeichnung

Jedes Jahr werden 32 Unternehmungen im Namen der Bundesregierung ausgezeichnet. Darunter Selbständige, Gründerinnen und Gründer, Unternehmen sowie Initiativen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft. Die Ausgezeichneten nehmen an einem einjährigen, individuell abgestimmten Mentoring-Programm teil. Dazu gehören Workshops, die Begleitung durch zwei Coaches, der Austausch mit den anderen Teams und mit Fachleuten sowie die bundesweite Aufmerksamkeit durch die Titelvergabe. Die Auszeichnung der „Kultur und Kreativpilot*innen Deutschland“ wird organisiert und durchgeführt vom uinstitut GmbH & Co. KG. Das Projekt wird im Rahmen der gemeinsam vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gesteuerten Initiative Kultur-und Kreativwirtschaft mit Mitteln des BMWK gefördert.

Neues Projekt „power*stage“

Das Team um Prof. Marcin Orawiec und die Architektin Ina-Marie Orawiec entwickelt fortlaufend neue Anwendungsmöglichkeiten für ausgediente Rotorblätter. Im aktuellen „power*stage“-Projekt geht es um die Verwendung der Rotorblätter in der Veranstaltungsbranche. Es wird gefördert im „EFRE/JTF-Programm NRW“ für die Entwicklung von Innovationen.

Ausstellung am Campus Darmstadt bis zum 20.12.2024

In einer Ausstellung am Campus Darmstadt der h_da zeigt das transdisziplinäre Forschungsteam seine Ideen für eine Freilichtbühne der Zukunft. Die interessierte Öffentlichkeit ist eingeladen, sich die Ausstellung im Glaskasten (Hochhaus, EG, Schöfferstraße 3, 64295 Darmstadt) anzusehen. Die Ausstellung geht bis Freitag, 20. Dezember, von 9 bis 19 Uhr.

Pressemitteilung von Simon Colin (Hochschulkommunikation)

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